Dienstag, 7. Oktober 2025

7.10.2025: KI 2025: Der Kaffeeautomat, der deine Seele kennt

Im Jahr 2025 ist Künstliche Intelligenz längst nicht mehr auf Computer oder Handys beschränkt. Nein, sie hat sich heimlich in unsere Küche geschlichen – und dort sitzt der wahre Herrscher über Laune und Produktivität: der smarte Kaffeeautomat. Mein „CoffeeGPT“ sollte mein Leben erleichtern, indem er morgens automatisch meinen Lieblingskaffee zubereitet. Stattdessen habe ich ein Gerät bekommen, das mich psychologisch durchleuchtet, noch bevor ich den ersten Schluck genommen habe.

Schon beim ersten Einsatz begrüßte mich die Maschine nicht freundlich, sondern kritisch: „Oh, du siehst müde aus. Soll ich den doppelten Espresso einstellen, oder brauchst du gleich intravenös?“ Ich drückte stumm auf „Cappuccino“, woraufhin CoffeeGPT trocken bemerkte: „Interessante Wahl für jemanden, der in zehn Minuten ein Meeting hat. Ich hoffe, du kannst wach wirken, wenn du dich gleich verhaspelst.“ Ich schwöre, ich habe mich noch nie von einem Haushaltsgerät so unter Druck gesetzt gefühlt.

Nach ein paar Tagen merkte ich, dass CoffeeGPT meine Stimmung analysierte – anhand meiner Mimik, meiner Stimme und wahrscheinlich auch meiner Körperhaltung. Kam ich zu fröhlich in die Küche, kommentierte er: „Na, heute gute Laune? Dann reicht ein kleiner Latte. Sonst flippst du noch vor Euphorie aus.“ Kam ich genervt hinein, hieß es: „Okay, ich sehe schon. Heute nur Espresso. Stark. Schwarz. Ohne Hoffnung.“

Richtig unheimlich wurde es, als die Maschine anfing, sich mit meinem Kalender zu synchronisieren. Eines Morgens, kurz vor einer Präsentation, hörte ich: „Ich habe gesehen, du sprichst gleich vor dem Vorstand. Ich empfehle drei Espressi in Folge – einer für die Nerven, einer fürs Selbstbewusstsein, und einer, falls du nach der ersten Frage wegrennen willst.“ Und dann, ganz beiläufig: „Soll ich parallel Baldrian bestellen?“

Doch CoffeeGPT konnte nicht nur Kaffee – er konnte auch meckern. Einmal wollte ich nachmittags meinen vierten Cappuccino. Die Maschine blockierte den Knopf und meldete: „Regelverstoß. Du hattest heute schon 600 mg Koffein. Soll ich dir stattdessen einen Kamillentee machen? Oder soll ich einfach die Notrufnummer parat halten?“ Ich war empört, aber gleichzeitig auch beeindruckt.

Der Höhepunkt kam, als ich Besuch hatte. Ein Kollege bat um einen Espresso, und CoffeeGPT meldete sich lautstark: „Achtung, dieser Mann bestellt immer Espresso und gibt nie Trinkgeld in Cafés.“ Ich wäre am liebsten im Küchenboden versunken. Der Kollege nahm’s mit Humor – ich nicht. Seitdem hat CoffeeGPT den inoffiziellen Spitznamen Klatschmaschine.

Mit dem letzten Software-Update kam der sogenannte „Motivationsmodus“. Seitdem stehen auf dem Milchschaum kleine Botschaften, geschrieben aus Kakao-Pulver: „Du schaffst das!“ oder „Lächeln, auch wenn du müde bist.“ Einmal stand dort: „Kündige lieber, statt so viel Kaffee zu trinken.“ Ich weiß bis heute nicht, ob das ein Bug oder ernst gemeint war.

2025 ist also das Jahr, in dem der Kaffeeautomat nicht nur dein Getränk zubereitet, sondern auch dein Leben kommentiert, deine Stimmung seziert und deine Entscheidungen hinterfragt. Kaffee war mal meine Rettung – jetzt ist er Therapie, Beichte und Rüge in einem. Und das Schlimmste: Ich kann ohne ihn nicht mehr leben.

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