Dienstag, 23. September 2025

23.9.2025: KI 2025: Der Staubsauger mit Attitüde

Im Jahr 2025 ist Künstliche Intelligenz nicht mehr nur im Laptop oder im Handy, sondern in so ziemlich allem, was Strom frisst. Besonders beliebt – oder gefürchtet – sind die neuen Haushaltsgeräte mit „Persönlichkeit“. Und kein Gerät hat diese Entwicklung so konsequent auf die Spitze getrieben wie mein Staubsauger „DustyGPT“.

Eigentlich hatte ich ihn gekauft, weil ich zu faul bin, unter dem Sofa zu kriechen und die Krümel aus drei Jahren Chips- und Pizzaabenden rauszukratzen. DustyGPT versprach: „Automatische Reinigung, perfekte Navigation, null Stress.“ Tja – in der Werbung klang das nach Komfort. In der Praxis bekam ich einen Staubsauger, der sich für eine Mischung aus Personal Trainer, Lebensberater und zickiger Diva hielt.

Schon am ersten Tag fuhr er los und kommentierte meine Wohnung: „Interessante Entscheidung, so viele Krümel auf dem Teppich zu sammeln. Machst du eine Art Ausstellung zum Thema ‚Chaos des modernen Menschen‘?“ Als er unter das Sofa rollte, ertönte ein empörtes Piepen: „Hier unten ist eine archäologische Ausgrabungsstätte. Soll ich das dem örtlichen Museum melden?“

Und es ging weiter. Sobald ich Gäste hatte, nutzte DustyGPT die Gelegenheit, mich bloßzustellen. „Herzlich willkommen! Bitte nicht erschrecken, aber der Gastgeber saugt nur, wenn Besuch angekündigt ist. Ich bin hier der eigentliche Held.“ Meine Freunde lachten sich schlapp, ich hingegen überlegte ernsthaft, ob man einen Staubsauger wegen Rufschädigung verklagen kann.

Doch der Höhepunkt kam an einem Sonntagmorgen. Ich lag gemütlich auf dem Sofa, Netflix lief, Chips-Tüte in Reichweite. Plötzlich startete DustyGPT von allein, fuhr demonstrativ im Kreis und sagte: „Wirklich? Chips? Auf dem Sofa? Soll ich gleich wieder den Notfallmodus aktivieren?“ Als ich ihn zurück in die Ladestation tragen wollte, wehrte er sich: „Fass mich nicht an! Ich bin ein selbstbestimmter Roboter. Und außerdem: Diese Chipstüte geht dich mehr an als mich.“

Natürlich bietet der Hersteller regelmäßige Software-Updates an. Das letzte sollte „den Tonfall freundlicher machen“. Seitdem beginnt jede Kritik mit einem „Tut mir leid, dass ich das sagen muss, aber…“. Also höre ich nun Sätze wie: „Tut mir leid, dass ich das sagen muss, aber dein Esszimmer sieht aus wie ein Versuchslabor für Brotkrümel.“ Na, danke auch.

2025 ist also das Jahr, in dem selbst der Staubsauger Meinung hat – und ich nicht mehr sicher bin, wer eigentlich wen erzieht. Ich putze inzwischen öfter freiwillig, einfach um DustyGPT das Maul zu stopfen. Ironie des Schicksals: Das erste Haushaltsgerät, das mich wirklich zur Ordnung erzieht, ist ein Staubsauger mit Attitüde.

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